PM: AZ kritisiert Razzia auf der Eppinghofer Straße

19.03.13

Die Mitarbeiter_innen des Autonomen Zentrums üben scharfe Kritik an der Razzia auf der Eppinghofer Straße am vergangenen Freitag.

„Es ist völlig unverständlich, wieso die Polizei die durchgeführte Razzia als Erfolg wertet“, so Paula Schmidt vom AZ. „Eine solche Großaktion mit dem Auffinden von Messern und Pfefferspray zu rechtfertigen ist einfach lächerlich. Das Vorgehen der Polizei vermittelt den Eindruck, es handele sich bei der Eppinghofer Straße um einen potentiellen Hort des Verbrechens und das, obwohl hierfür kein Anlass gegeben zu sein scheint. Von 100 willkürlich kontrollierten Personen wurden lediglich zwei mit zur Wache genommen, wobei die Gründe hierfür völlig unklar bleiben.“

Demgegenüber muss darüber nachgedacht werden, welche Motive bei Polizei, Ordnungsamt und Ausländerbehörde hinter der Aktion gestanden haben. Da Eppinghofen als Stadtteil mit hohem Migrationsanteil gilt, liegt der Verdacht nahe, dass die Straße aufgrund von rassistischen Vorurteilen und Stereotypen ausgewählt wurde und nicht aufgrund einer objektiven Gefahrenlage. „Hier wird ein Denken bedient, das Migration in die Nähe von Verbrechen rückt. Damit spielt man Parteien wie PRO NRW, die erst kürzlich in Mülheim demonstrierte, in die Hände.“

„Die beteiligten Behörden täten gut daran, ihre Aktion nicht unsinnig aufzuwerten, um eigenes Versagen zu kaschieren und die Anwohner_innen durch diese übertriebene Razzia grundlos zu verängstigen“, so Paula Schmidt.“Hier wäre vielmehr eine Entschuldigung fällig gewesen.“

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