Autonomes JugendKulturZentrum
    "Alte Reithalle"
    Auerstr.51, Mülheim/R

    Kurzfassung des Konzeptes

    Definition Jugendkultur

    Das selbstverwaltete (autonome) JugendKulturZentrum Mülheim soll Jugendlichen Raum bieten, sich selbst zu entfalten. Im Gegensatz zur klassischen Jugendarbeit (Betreuung, fremdbestimmte Angebote), soll das Zentrum Jugendlichen den Raum und die Infrastruktur bieten, sich selbst zu organisieren, eigene Bedürfnisse kennen zu lernen und ihre Vorstellungen in Eigenregie zu realisieren.

    Jugendkulturarbeit ist für uns die "Förderung" der von den Jugendlichen aufgebauten Kulturen mit ihren eigenen Inhalten, Regeln und Ausdrucksformen.

    Das Zentrum soll gerade den Jugendlichen Raum geben, die sich in den Spektren sogenannter Jugendsubkulturen bewegen und für die sich in anderen Zusammenhängen fast keine Freiräume bieten. Eine gemeinsame Nutzung des Zentrums soll zu einem Austausch und einem größeren Verständnis untereinander führen.

    Zielgruppe sind alle 15 bis 27 jährigen, die diesen Freiraum für sich nutzen möchten, ohne dabei den Freiraum anderer NutzerInnen zu beeinträchtigen.

    Die Selbstverwaltung

    Der Aspekt Selbstverwaltung beruht auf der Vorstellung der Basisdemokratie.

    Es soll keine Personen geben, die die Jugendlichen leiten oder führen.

    JedeR soll in die Organisations- und Entscheidungsgremien miteinbezogen sein können.

    Sämtliche Arbeitsbereiche sollen nicht von einzelnen Personen getragen und somit bestimmt werden, sondern von für alle Beteiligten offenen Gruppen.

    Festangestellte haben allein die Aufgabe, die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die Arbeit der Gruppen zu unterstützen und zu koordinieren und den laufenden Betrieb des Zentrums zu gewährleisten.

    Eine Aufteilung der Arbeit in folgende Bereiche erscheint uns sinnvoll: Theke/Teestube, Öffentlichkeitsarbeit, Kulturarbeit, Projekte/Halle, Haustechnik/Werkstätten, Finanzen.

    Der Trägerverein

    Der "Verein zur Förderung von internationaler Gesinnung und kultureller Arbeit Jugendlicher und Heranwachsender e.V. (AJZ)" ist der Trägerverein des Zentrums. Er übernimmt die gesetzlichen Pflichten und ist einbezogen in die Arbeit des Hauses.

    Inhalte

    Geplant ist ein möglichst breit gefächertes Angebot an kulturellen und politischen Veranstaltungen sowie Fortbildungsmöglichkeiten. Die Veranstaltungen sollen möglichst von autonom arbeitenden Gruppen organisiert und durchgeführt werden. Die Festangestellten sollen diese Arbeit lediglich nach Bedarf unterstützen.

    Eine große Rolle soll das Freizeitangebot spielen. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, Räume und Materialien des Zentrums für ihre künstlerische, handwerkliche, politische etc. Arbeit zu nutzen. Dafür werden Werkstätten und Gruppenräume eingerichtet.

    Die Teestube soll Treffpunktcharakter haben und durch unter der Norm liegende Getränkepreise und fehlenden Konsumzwang auch sozial benachteiligten Jugendlichen offen stehen. So soll ein Freiraum entstehen für Kommunikation und die Entwicklung einer Jugendkultur, die von gegenseitigem Respekt anstelle von wachsender Vereinzelung und Konkurrenz geprägt ist.

    Dazu gehört auch ein soziales und pädagogisches Angebot in Form von Selbsthilfegruppen und regelmäßige kostenfreie Sozialberatung durch externe Fachkräfte.

    Neben den kontinuierlichen Angeboten spielen Jugend- und Kulturprojekte eine zentrale Rolle im Betrieb des Zentrums. Die Projekte finden in der Halle statt, wo dann je nach Art des Projektes die passende Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird.

    Angedacht sind z.B.: Ganze Produktionen über längeren Zeitraum, bei denen alles, vom Bühnenbild, Proben bis hin zur Präsentation in der Halle stattfinden kann (Bereiche: Kunst, Bauen, Theater, Film, Musik, etc.), Alternative Messen, z.B. "Einfälle statt Abfälle" mit Workshop, Ausstellungen, Netzwerkveranstaltungen etc..

    Wie in den anderen Bereichen des Zentrums, sollen auch im Projektebereich die Jugendlichen den Raum haben ihre eigenen Wünsche und Ideen zu verwirklichen.