Das AZ: Eine Lebensgeschichte in Mülheim

     

    CDU-Fraktionschef Johannes Brands:
    "Wir müssen zu einer vernünftigen Lösung kommen. Es muß ein geeignetes, finanzierbares Objekt gefunden werden. Sonst gibt's wieder eine Besetzung - und dann besetzen die Politiker mit."

    Junge Union Mülheim an der Ruhr:

    Kommunalpolitische Ideen und Forderugen
    (August 1998)

    CDU-Fraktionschef Johannes Brands: "Beobachtung und Erfahrung haben uns gezeigt, daß die dort nicht zu Potte kommen."

    Flyer gegen Schließung des AZ

     

    Seit 30 Jahren gibt es in Mülheim Initiativen, die sich für ein selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum einsetzen.

    Nach mehreren gescheiterten Besetzungen, nicht eingehaltenen Politiker-Versprechen und erfolgloser Öffentlichkeitsarbeit kam es 1996 erneut zu einer Demonstration.

    23.3.1996: Über 100 Jugendliche demonstrieren unter dem Motto: "Worte sind gut--Taten sind besser" in der Innenstadt für ein selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum. Anschließend besetzen sie die ehemalige Lederfabrik Rühl an der Düsseldorfer Straße. Für die folgende Wochen wird dort ein kostenloses Programm mit Konzerten, Discos, Filmen und Lesungen angeboten. Außerdem finden Gespräche mit Politikern statt.

    7.5.1996: In einer gemeinsamen Sitzung von Kultur- und Jugendhilfeausschuss beschließen SPD, CDU und Grüne einstimmig, mit den Jugendlichen einen geeigneten Raum zu suchen und ein Konzept zu erarbeiten.

    27.6.1996: Der Rat der Stadt Mülheim stellt die alte Reithalle bzw. den alten Recyclinghof an der Auerstraße für ein selbstverwaltetes JKZ zur Verfügung.

    10.3.1997: Die IBA beschließt die Förderung des Projekts JKZ mit 2,5 Millionen DM in Verbindung mit einer 10%Beteiligung der Stadt Mülheim.

    24.4.1997: Der Rat der Stadt beschließt:

    1. Die alte Reithalle wird in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude aufgenommen

    2. Der "Verein zur Förderung von internationaler Gesinnung und kultureller Arbeit Jugendlicher und Heranwachsender e.V." wird Träger des JKZ.

    3. Der Umbau der Reithalle wird genehmigt.

    4. Das vom Förderverein vorgelegte finanzielle und inhaltliche Konzept wird genehmigt.

    10.10.1997: Das erste offizielle Programm erscheint.

    24. 4.1999: Der Förderverein schließt mit der Stadt Mülheim den Mietvertrag für die alte Reithalle ab.

    Im September wird die Qualitätsvereinbarung unterschrieben von:

    - Karl Ganser, IBA Emscher Park GmbH

    - Helga Sander, Dezernentin für Umwelt, Planen und Bauen der Stadt Mülheim a.d. Ruhr

    - Hans-Theo Horn, Dezernent für Schule, Kultur, Weiterbildung und Jugend

    - Florian Thiele und Saskia Bruns, Verein zur Förderung von internationaler Gesinnung und kultureller Arbeit Jugendlicher und Heranwachsender e.V.

    Im Dezember 1999 bitten die Betreiber des AZ die Stadt um einen Zuschuß von 80000 DM (zu den jährlichen 180000 DM) für das Jahr 2000.

    Bei ihren Etatberatungen im Februar 2000 beschließt die CDU einstimmig, sämtliche Gelder für das AZ zu streichen. Die SPD plädiert für eine Reduzierung der 180.000 DM.

    10.3.2000: Im Jugendhilfeausschuß wird in geheimer Abstimmung über die AZ-Zuschüsse entschieden. Das Ergebnis lautet 8 zu 7 Stimmen für die komplette Streichung. (CDU:6 Stimmen, FDP:1, MBI:1, SPD:7)

    27.3.2000: Die geheime Abstimmung im Finanzausschuß ergibt 9 zu 6 Stimmen für die Zuschüsse.

    6.4.2000: In der Ratsabstimmung wird entschieden, dem AZ die 180000 DM für dieses Jahr zu gewähren.